EPICLEAP-Forschungsprojekt erhält Teilfinanzierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Das Horst-Görtz-Stiftungsinstitut für Theorie, Geschichte und Ethik Chinesischer Lebenswissenschaften an der Charité-Universitätsmedizin Berlin und die BICOLL Gruppe, München/ Shanghai erhalten für ihr wissenschaftliches Verbundprojekt EPICLEAP (Anti-Epileptic Compounds Leveraging Ancient Prescriptions) eine Teilfinanzierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Das Projekt zur Entwicklung neuer humaner Therapeutika wird mehr als 40.000 chinesische, pharmazeutische Rezepturen aus handschriftlichen medizinischen Texten des 18. – 20. Jahrhunderts in Berliner Bibliotheken wissenschaftlich auswerten. In einem "Big-Data-Ansatz" werden die beiden Partner dieses umfangreiche Datenmaterial auf die quantitativen Bezüge zwischen den historisch überlieferten, pflanzlichen Substanzen und Substanzmischungen einerseits und deren Zuordnung zu heutigen, therapeutischen Indikationen andererseits prüfen; beispielhaft in der Behandlung von Epilepsie.
Die dem Projekt zu Grunde liegende Arbeitshypothese ist, dass Rezepturen, die auch aus heutiger, wissenschaftlicher Sicht eine Wirkung am Menschen erzielten, im Lauf der jahrhundertelangen Überlieferung gegenüber denjenigen Rezepturen, die keine solche Wirkung erzielten, einen statistischen Vorteil errungen haben und bevorzugt weiterempfohlen und weiterverwendet wurden. Ziel ist es, daraus Substanzen zu identifizieren, die sich für eine anschließende Verwendung für neue Medikamente durch die pharmazeutische Industrie eignen. Damit liegt das Projekt auf der auch in China verfolgten Linie, das traditionelle chinesische Wissen um Kranksein und Therapie molekularbiologisch zu erforschen und in die moderne medizinische Wissenschaft zu integrieren.
Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich von 2014 bis Ende 2016 über drei Jahre und hat ein Projektvolumen von mehr als 1 Millionen Euro.
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Prof. Dr. Paul U. Unschuld
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